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Autor: Günter Köck
Auf Einladung des MAB-Nationalkomitees von Ghana haben Günter Köck und Heinz Mayer (Nockberge-Management) kürzlich am zweiten nationalen Forum zu Biosphärenparks in Ghana teilgenommen. Ziel dieses im Jahr 2018 eingeführten Forums ist es, die breite Öffentlichkeit für das Konzept der UNESCO-Biosphärenparks und ihre Rolle bei der Verwirklichung einer nachhaltigen Entwicklung zu sensibilisieren, und eine Plattform für den Austausch von Ideen und Erfahrungen und zur Zusammenarbeit zu bieten. Das Thema der diesjährigen Veranstaltung, die am 19. November 2020 aufgrund der Covid-Pandemie mit einem Mix aus Präsenz- und virtuellem Meeting im Songor Biosphere Reserve durchgeführt wurde, war “Ecosystem Services and Benefit Sharing in UNESCO Biosphere Reserves: Our Role as Stakeholders”. Ghana besitzt mit den Regionen Bia, Songor und Lake Bosumtwe derzeit drei Biosphärenparks (siehe Karte).
Das Forum brachte viele Interessenvertreter aus ganz Ghana und einige ausländischen Gäste zusammen, um die Bedeutung der UNESCO-Biosphärenparks für die Erreichung der Ziele der nachhaltigen Entwicklung und die Rolle der Stakeholder zu diskutieren. Wichtige Programmpunkte waren u.a. die Auswirkungen der Covid-Pandemie auf Biosphärenparks, die Verstärkung der wissenschaftlichen Forschung in den Biosphärenparks zur Erreichung der UN-Ziele der nachhaltigen Entwicklung (SDGs) und die Einrichtung des Ghana MAB Jugendnetzwerks. H. Mayer unterstrich in seinem Kommentar die Wichtigkeit der Einbindung der Jugend die die Arbeit der Biosphärenparks. G. Köck betonte in seiner Grußadresse die Bereitschaft der österreichischen Biosphärenparks zur Kooperation mit Ghanas Biosphärenparknetzwerk.
Fazit der öst. Teilnehmer: es war interessant zu sehen, dass überall auf der Welt in BPs über dieselben Themen diskutiert wird. Partizipation, Einbindung der Jugend, Ökosystemleistungen, Stärkung der Wissenschaft etc. Es ist daher unverständlich, dass immer noch viele BPs die Chancen der internationalen Zusammenarbeit nicht nutzen. Sprich, dass man lieber versucht, die Probleme selbst zu lösen, anstatt sich auszutauschen, von anderen BPs zu lernen und seine eigenen Erfahrungen weiterzugeben.
Autor: Günter Köck
Das soeben im Verlag Springer Spektrum erschienene Buch "Biosphäre 4.0" ist die erste umfassende Publikation über UNESCO Biosphärenparks/Biosphärenreservate/Biosphere Reserves im deutschsprachigen Raum.
Das von Axel Borsdorf, Valerie Braun, Kati Heinrich und Michael Jungmeier herausgegebene Buch beleuchtet die Funktion von Biosphärenparks und ihren Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung anhand von zahlreichen Beispielen aus der Praxis von Biosphärenparks aus Deutschland, Österreich und der Schweiz und trägt so auf anschauliche Weise zum besseren Verständnis dieses komplexen Naturschutz- und Nachhaltigkeitskonzepts bei. Angesprochen sind alle, die in Biosphärenparks arbeiten oder forschen bzw. diese verwalten, sowie Politiker/innen oder Wirtschaftstreibende, die sich mit Wegen zur Nachhaltigkeit beschäftigen.
Zu diesem Buch haben mit Arne Arnberger, Günter Köck und Norbert Weixlbaumer auch Mitglieder des Österreichischen MAB-Nationalkomitees, das die heimischen Biosphärenparks betreut, signifikant beigetragen. Der Ko-Herausgeber des Buches, Axel Borsdorf, war überdies viele Jahre Mitglied des Österreichischen MAB-Nationalkomitees und auch dessen Vizevorsitzender. Darüber hinaus sind mehrere Mitarbeiter/innen von durch das MAB-Nationalkomitee finanzierten Projekten so wie die ehemalige Managerin des Biosphärenparks Großes Walsertal, Christine Klenovec, an diversen Buchbeiträgen beteiligt.
Das Buch ist eine Empfehlung für alle, die sich mit Schutzgebieten beschäftigen und ein „Must have“ für alle Biosphärenpark-Interessierte!
Biosphere 4.0. - UNESCO-Biosphärenparks als Modellregionen einer nachhaltigen Entwicklung. 2020.
Herausgegeben von Axel Borsdorf, Valerie Braun, Kati Heinrich und Michael Jungmeier. Springer Spektrum, ISBN 978-3-662-60706-0, 334 Seiten.
Beiträge:
Axel Borsdorf, Michael Jungmeier: Das Weltnetz der Biosphere Reserves (UNESCO WNBR) im Spiegel des Nachhaltigkeitskonzeptes: Stand und Perspektiven, p. 3-30 Valerie Braun, Adelheid Humer-Gruber, Kati Heinrich, Hubert Job: Synopsis der Biosphere Reserves in Deutschland, Österreich und der Schweiz, p. 33-60 Günter Köck, Arne Arnberger, Lutz Möller: Agenda 2030 und Lima-Aktionsplan – Anpassung der Biosphere Reserves für die Zukunft, p. 61-83 Thomas Scheurer: Das MAB-6-Projekt der UNESCO: Von der Ökosystemforschung zum MAB Biosphere Reserve, p. 85-98 Norbert Weixlbaumer, Thomas Hammer, Ingo Mose, Dominik Siegrist: Das Biosphere Reserve-Konzept in Deutschland, Österreich und der Schweiz – Paradigmatische Entwicklung und zukünftige Herausforderungen im Spannungsfeld von Regionalentwicklung und globaler Nachhaltigkeit, p.99-119 Eike von Lindern, Rebecca Knoth-Letsch, Volker Häring, Christine Klenovec, Marcel Hunziker, Astrid Wallner, Florian Knaus: Akzeptanz, Identifikation und Engagement: Ergebnisse und Implikationen aus einer Bevölkerungsumfrage in acht UNESCO Biosphere Reserves in der Schweiz, Deutschland und Österreich, p. 121-137 Armin Kratzer: Netzwerk Biosphere Reserves – Einblicke in die Innovationspotentiale der Peripherie am Beispiel Entlebuch (Schweiz) und Großes Walsertal (Österreich), p. 139-158 Julia Falkner, Franz Rauch: SCiENCE_LINKnockberge – kooperativ Forschen, Lehren und Lernen, p. 161-170 Uta Johanna Runst, Susanne Stoll-Kleemann: Akzeptanzfördernde Faktoren im Biosphärengebiet Schwäbische Alb – Ein Fallbeispiel für eine gelingende Integration von Mensch und Biosphäre, p. 171-184 Ute Ammering, Martin Coy, Lukas Kindl, Armin Kratzer, Tobias Töpfer, Neli Aparecida de Mello-Théry: Am Rand großer Städte – Urbane Biosphere Reserves zwischen Konzept und Umsetzung, p. 185-202 Falk Borsdorf: Bürgerbeteiligung und Sozialkapital in Schutzgebieten: Resultate einer Studie im Biosphärenpark Großes Walsertal, p. 203-212 Peter Alexander Rumpolt: Der Biosphärenpark Großes Walsertal aus dem Blickwinkel seiner Bewohnerinnen und Bewohner, p. 213-226 Florian Weber, Friedericke Weber: Grenzen überwinden – Herausforderungen und Potenziale bei der Weiterentwicklung des Biosphärenreservates Pfälzerwald-Nordvogesen, p. 227-238 Stefan Zerbe, Peter Annighöfer, Inga Mölder, Heike Schneider, André Terwei, Christian Ammer: Biosphere Reserves als Reallabore für ein nachhaltiges Management von nicht einheimischen Pflanzenarten, p. 239-254 Flurin Filli, Angelika Abderhalden: Der Weg vom Réserve de Biosphère Parc Suisse zum UNESCO Biosphärenreservat Engiadina Val Müstair: eine basisdemokratische Herausforderung, p. 255-264 Werner Konold: Aus der Region heraus entstanden – das Biosphärengebiet Schwarzwald, p. 265-280 Michael Huber, Tobias Köstl: Nachhaltigkeit messen – Praktische Erfahrungen und Herausforderungen im Aufbau eines Biosphere Reserve Integrated Monitoring (BRIM) im Biosphärenpark Salzburger Lungau & Kärntner Nockberge, p. 281-302 Thomas Hammer, Florian Knaus, Annette Schmid: Welchen Beitrag kann ein Biosphere Reserve zur Umsetzung der SDG leisten? Einsichten und Aussichten aus der UNESCO Biosphäre Entlebuch, p. 303-324 |
Autor: Günter Köck
Vom 27. - 28. Oktober 2020 fand das 32. Meeting des Internationalen Koordinierungsrates des UNESCO-MAB-Programms (MAB International Co-ordinating Council, MAB-ICC) statt. Das Meeting hätte ursprünglich im Juni 2020 in Nigeria stattfinden sollen, musste aber Covid-19-bedingt verschoben werden und wurde nun schließlich als Online-Veranstaltung durchgeführt. Aufgrund der schwierigen Bedingungen musste die Agenda gekürzt und einige Entscheidungen, die eine vertiefte Diskussion erfordert hätten, auf den MAB-ICC 2021 verschoben werden.
Der für viele Länder wohl wichtigste Tagesordnungspunkt des aus 34 Ländern bestehenden Lenkungsgremiums des MAB-Programms, in dem Österreich in Person von Dr. Günter Köck (der kürzlich auch zum Vizevorsitzenden und Rapporteur des MAB Bureau gewählt wurde Link) vertreten ist, war sicherlich die Bekanntgabe der neuen UNECO-Biosphärenparks.
Insgesamt wurden vom MAB-ICC 25 neue Biosphärenparks in das Weltnetzwerk aufgenommen (siehe nachstehende Liste). Dabei wurden erstmals auch Gebiete in Andorra, Kap Verde, Komoren, Luxemburg so wie Trinidad und Tobago ausgezeichnet. Besondere Beachtung verdient sicherlich der aus drei bereits bestehenden nationalen Biosphärenparks formierte, nunmehr grenzüberschreitende Biosphärenpark „Complex W-Arly-Pendjari (WAP)“, den sich die drei westafrikanischen Länder Benin, Burkina Faso und Nigeria teilen. Darüber hinaus sind 4 Länder (Mexiko, Demokratische Republik Kongo, Australien, Bulgarien) dem österreichischen Beispiel von 2014 gefolgt und haben insgesamt 11 Gebiete freiwillig aus dem WNBR zurückgezogen, da sie die erforderlichen Kriterien nicht mehr erfüllen konnten.
Damit besteht das Weltbiosphärenparknetzwerk nunmehr aus 714 Biosphärenparks in 129 Ländern (darunter 21 grenzüberschreitende Biosphärenparks).
Ein weiterer wichtiger Tagesordnungspunkt war die Vergabe der MAB Young Scientist Awards. Dabei wurden aus insgesamt 46 Einreichungen sechs Preise zu jeweils etwa USD 5000,- an Nachwuchswissenschaftler/innen vergeben (siehe nachstehende Tabelle).
Darüber hinaus wurden die neuen „Technical Guidelines for Biosphere Reserves“ präsentiert und vom ICC genehmigt. Dieses von einer 70 Expertinnen und Experten aus 33 Ländern bestehenden Arbeitsgruppe erstellte und aktuell etwa 115 Seiten umfassende Handbuch, das auch zahlreiche Fallbeispiele beinhaltet, soll den Ländern Hilfestellung bezüglich der Einrichtung und Verwaltung von Biosphärenparks bieten. Erfreulicherweise ist Österreich in diesem Kompendium mehrfach mit Best Practice-Beispielen genannt.
Neue UNESCO Biosphärenparks:
- Complex W-Arly-Pendjari WAP (Benin, Burkina Faso, Nigeria)
- Queme Lower Valley (Benin)
- Gishwati Mukura (Ruanda)
- Hadejia Nguru Bade (Nigeria)
- Oban (Nigeria)
- Okangwo (Nigeria)
- Fogo (Kap Verde)
- Maio (Kap Verde)
- Mwali (Komoren)
- Asterousia Mountain Range (Griechenland)
- Minett (Luxemburg)
- Island of Porto Santo (Portugal)
- Ordino (Andorra)
- Bunaken Tangkoko Minahasa (Indonesien)
- Karimunjawa-Jepara-Muria (Indonesien)
- Merapi Merbabu Menoreh Indonesien)
- Favahmulah (Malediven)
- Addu Atoll (Malediven)
- Kologrivsky Forest (Russland)
- Panna (Indien)
- Almaty (Kasachstan)
- West Altai (Kasachstan)
- Toson-Khulstai (Mongolei)
- Bosques de Neblina – Selva Central (Peru)
- North-East Tobago (Trinidad und Tobago)
MAB Young Scientist Awards:
Radisti Ayu PRAPTIWI | Indonesien | Understanding the impact of climate change to cultural ecosystem services in tropical marine biosphere reserve Taka Bonerate Kepulauan Selayar |
Opeyemi ADEYEMI | Nigeria | Assessing and mapping communities' preferences for ecosystem services in Omo Biosphere Reserve, Nigeria: an approach to enhance sustainable management of Biosphere Reserve and promote people's livelihood |
Babajide Charles FALEMARA | Nigeria | Economic valuation of tropical tree species and soil carbon sequestration potential as ecosystem services in the context of climate change in the core, buffer and transition zones of Omo biosphere reserve |
Sandra DELFIN DE LEON | Cuba | Farming, propagation and assisted reproduction of stony corals for the study of reef restorsation in Cuba |
Laure THIERRY DE VILLE D'AVRAY | Philippinen | The Influence of artificial reefs on fish communities and their potential socio-economic benefits. A study in Palawan Biosphere Reserve (Philippines) |
Iolanda-Veronica GANES | Rumänien | Designing efficient strategies for the implementation of an ecotourism network in Sfântu Gheorghe Channel area of the Danube Delta Biosphere Reserve |
Autor: Günter Köck
Das diesjährige Meeting des International Coordinating Council des UNESCO-MAB-Programms findet vom 27. bis 28. Oktober 2020 Covid-19-bedingt verkürzt und als Online-Veranstaltung statt. In diesem aus 34 Ländern bestehenden Lenkungsgremium ist Österreich durch Günter Köck (MAB-Nationalkomitee) vertreten. Im Rahmen der im Vorfeld des MAB-ICC abgehaltenen Wahl wurde Köck kürzlich nach 2004, 2010, und 2012 zum vierten Mal zum Vize-Vorsitzenden (und Rapporteur) des internationalen MAB-Programms gewählt und vertritt damit die Region „Europa und Nordamerika“ im sogenannten MAB-Bureau. Das Bureau ist das sechsköpfige Entscheidungsgremium des Programms, dem – außer dem Vertreter Österreichs – noch Nigeria (Vorsitz), Russland, Peru, Kasachstan und Sudan angehören. Durch die Vertretung im MAB-Bureau kann Österreich die Zukunft eines der einflussreichsten Programme der UNESCO weiterhin an vorderster Front mitgestalten.
Das neue MAB Bureau:
Adeshola Olatunde ADEPOJU (Nigeria; Chair)
Günter Köck (Austria; Rapporteur)
Valery NERONOV (Russia)
Pedro GAMBOA (Peru)
Roman JASHENKO(Kazakhstan)
Salwa ABDELHAMEED(Sudan)
Im Rahmen des 32. MAB-ICC wird unter anderem über die Genehmigung neuer Biosphärenparks entschieden. Darüber hinaus sollen die geplanten Feierlichkeiten zum 50jährigen Jubiläum des MAB-Programmes im Jahr 2021 diskutiert werden. Das österreichische MAB-Nationalkomitee wird zu diesem Anlass einen umfangreichen, dem 50-Jahre Jubiläum gewidmeten Sonderband der angesehenen wissenschaftlichen Zeitschrift „eco.mont“ zum Thema „Biosphärenparks in Bergregionen“ publizieren.
UNESCO Generalkonferenz 2019 (Foto: P. Cupa/G. Köck) |
Autor: Günter Köck
Im Juni 2019 hat die UNESCO die Region „Unteres Murtal“ offiziell zum Biosphärenpark erklärt. Mit der Aufnahme in das aus aktuell aus 701 Modellregionen in 124 Staaten bestehende Weltnetzwerk der UNESCO-Biosphärenparks wurde nicht nur ein wichtiger Beitrag für den Naturschutz gesetzt, sondern gleichzeitig eine großartige Chance für die Bevölkerung der gesamten Region geschaffen.
Am 29. September 2020 hat Miguel Clüsener-Godt, der Direktor der UNESCO Division „Ecological and Earth Sciences“, zu der auch das Forschungsprogramm „Man and the Biosphere (MAB)“ mit seinem Weltbiosphärenparknetzwerk gehört, die UNESCO-Urkunde im Rahmen einer feierlichen Zeremonie im 10er-Haus in Bad Radkersburg nun an die Bürgermeister der vier Biosphärenpark-Gemeinden Bad Radkersburg, Halbenrain, Mureck und Murfeld übergeben. Bad Radkersburgs Bürgermeister Karl Lautner betonte als Sprecher der Biosphärenpark-Bürgermeister, dass die Urkundenübergabe ursprünglich als großes Volksfest im April geplant war, aber aufgrund der Covid-19-Beschränkungen zunächst verschoben wurde und nun in kleinerem Rahmen stattfinden muss. Unter den mehr als 100 Gästen der vom interimistischen Biosphärenpark-Manager Andreas Breuss moderierten Veranstaltung waren u.a. Gordana Beltram vom slowenischen Umweltministerium, Bürgermeister aus dem slowenischen Partner-Biosphärenpark, Vertreter/innen slowenischer NGOs, Vertreter/innen der Steirischen Landesregierung, Ernst-Peter Brezovszky als Vertreter des Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten, Carina Tiefenbacher von der Österreichischen UNESCO-Kommission sowie last but not least die beiden langjährigen Wegbegleiter des Biosphärenparkprozesses Gerhard Schwach als Vertreter des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus und Arno Mohl vom WWF.
Clüsener-Godt gratulierte dem Land Steiermark und dem Österreichischen MAB-Nationalkomitee an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften zur Einrichtung dieses Biosphärenparks. Er betonte, dass Österreich damit nicht nur einen vierten Biosphärenpark bekommen, sondern auch das letzte Puzzleteil für den weltweit ersten, aus fünf Staaten (Slowenien, Kroatien, Ungarn, Serbien, Österreich) bestehenden Biosphärenpark im Mur-Drau-Donau-Korridor beigetragen hat.
Günter Köck betonte in seiner Grußadresse als Vertreter des MAB-Nationalkomitees, das den Biosphärenparkprozess seit Jahren begleitet hat, dass die Umsetzung des anspruchsvollen Biosphärenparkkonzepts nur unter intensiver Einbeziehung der Bevölkerung gelingen kann. Er zeigte sich fest davon überzeugt, dass die Region „Unteres Murtal“ nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Weltbiosphärenpark-Netzwerk der UNESCO leisten wird, sondern auch den kommenden 5-Länder-Biosphärenpark aktiv mitgestalten wird.
Am nächsten Tag hatte der UNESCO-Direktor im Rahmen einer von interimistischen Manager des Biosphärenparks, Andreas Breuss geführten Exkursion die Gelegenheit, die Besonderheiten der Region kennenzulernen und Stakeholder zu treffen. Darüber hinaus stand ein Interview mit dem slowenisch-deutschen Kultursender „Radio AGORA“ auf dem Programm.
Nach dem Aufenthalt in der Region „Unteres Murtal“ besucht UNESCO-Direktor Clüsener-Godt auch den Kärntner Teil des Biosphärenparks „Salzburger Lungau und Kärntner Nockberge“. Im Rahmen einer hochinteressanten, von Biosphärenpark-Mitarbeiter Heinz Mayer geführten Exkursion konnte sich der UNESCO-Experte ein ausgezeichnetes Bild über die Umsetzung des Biosphärenparkkonzepts in den Nockbergen machen. Highlights der Tour waren unter anderem das Gespräch mit der 80jährigen Sennerin Adelheid von der Heiligenbach Hütte, eine Führung durch das Karlbad, eine Wanderung um den Windebensee, eine Kurzvisite des Biosphärenparks-Büros in Ebene-Reichenau und der Besuch der Molkerei „Kaslabn“.
Clüsener-Godt zeigte sich von der Performance des Nockberge-Managements äußerst angetan und lobte die anhaltenden Bereitschaft zur internationalen Kooperation und zur Mitarbeit im Weltbiosphärenparknetzwerk. Darüber hinaus bezeichnete er die Initiative SCIENCE_LINK als beispielhaft für viele andere Biosphärenparks. Dieses Kooperationsprojekt zwischen der Universität Klagenfurt und dem Nockberge-Management beinhaltet u.a. eine Forschungsbörse und einen Katalog von mehr als 50 im Biosphärenpark in den nächsten Jahren zu lösenden Forschungsfragen und unterstützt auf diese Weise das Biosphärenpark-Management erfolgreich bei seiner Arbeit.
Das Österreichische MAB-Nationalkomitee dankt Miguel Clüsener-Godt für sein Interesse an den österreichischen Biosphärenparks und seine langjährige Unterstützung!
- Neuer Beitrag des Nockberge-Managements zur MAB-Aktion PROUD TO SHARE
- Antrag für den weltweit ersten 5-Länder-Biosphärenpark „Mur-Drau-Donau“ bei der UNESCO eingereicht
- 20 Jahre UNESCO Biosphärenpark „Großes Walsertal“ – 20 Jahre Modellregion für nachhaltiges Leben und Wirtschaften
- UNESCO Fact-Finding Mission nach Bhutan zur Einrichtung des ersten Biosphärenparks des Königreichs