Biosphärenparks sind nach einheitlichen, international festgelegten Kriterien anerkannte Ökosysteme, in denen Modelle für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Biosphäre entwickelt, erprobt und umgesetzt werden. Als so genannte „Lernstätten für nachhaltige Entwicklung“ dienen sie nicht nur dem Schutz und der Pflege bestimmter Ökosysteme, sondern auch der ökologischen Forschung, der umweltgerechten Landnutzung und der Bildung im Bereich nachhaltiger Entwicklung. Anders als Nationalparks schützen Biosphärenparks nicht nur unberührte Natur, sondern auch vom Menschen bewohnte und oft über Jahrhunderte gestaltete Kulturlandschaften.
Die Liste der Erwartungen, die an Biosphärenparks gestellt werden, ist beeindruckend lang und ehrgeizig. Sie sollen die biologische Vielfalt erhalten, die natürlichen Ressourcen schützen und die regionale Entwicklung zu einer Modellregion für nachhaltiges Handeln fördern. Darüber hinaus dienen sie als international vernetzte Forschungs- und Bildungsstätten. Biosphärenparks sollen überdies das öffentliche Bewusstsein und die Verantwortung für die Auswirkungen menschlicher Einflussnahme stärken. Gleichzeitig müssen sie das abstrakte Prinzip der Nachhaltigkeit in die Praxis umsetzen – mit innovativen Ansätzen und unter Beteiligung möglichst vieler Partner aus der Region.
Um den vielfältigen Funktionen gerecht zu werden, werden Biosphärenparks in drei Zonen gegliedert, denen unterschiedliche Schwerpunkte bei der Umsetzung der Biosphärenpark-Ziele zugeordnet werden: Kernzone, Pufferzone und Entwicklungszone.
Hinweis: Der offizielle UNESCO-Begriff „biosphere reserve“ wird im Deutschen mit dem Wort „Biosphärenreservat“ übersetzt. Da dieser Begriff von vielen Menschen als ein Schutzgebiet verstanden wird, das Menschen ausgrenzt, wird in Österreich der Begriff „Biosphärenpark“ verwendet.