Autor: Günter Köck
Vom 17.- 21. Juni 2019 fand in Paris das 31. Meeting des Internationalen Koordinierungsrates des UNESCO-MAB-Programms (MAB International Co-ordinating Council, MAB-ICC) statt.
Der für Österreich wohl wichtigste Tagesordnungspunkt des aus 34 Ländern bestehenden Lenkungsgremiums des MAB-Programms, in dem Österreich in Person von Dr. Günter Köck vertreten war, war die Bekanntgabe der neuen UNECO-Biosphärenparks.
Im Beisein von fünf Vertreterinnen und Vertretern aus der Steiermark sowie der Botschafterin Claudia Reinprecht (siehe Foto) wurde am 19. Juni 2019 der neue österreichische Biosphärenpark „Unteres Murtal“ offiziell in das Weltnetzwerk der UNESCO-Biosphärenparks aufgenommen.
Von links: Dietmar Tschiggerl, Franz Kortschak, Werner Grassl, Claudia Reinprecht, Günter Köck, Heinrich Schmidlechner, Margreth Kortschak.
Das über 13.000 Hektar umfassende Gebiet teilen sich die Gemeinden Bad Radkersburg, Halbenrain, Mureck, und Murfeld. Die Region erhofft sich von der Biosphärenpark-Auszeichnung neben dem ökologischen Nutzen und dem internationalen Schutz einer der wertvollsten zusammenhängenden Flusslandschaften Europas auch wichtige Impulse für die Regionalwirtschaft.
Mit der Genehmigung des steirischen Biosphärenparks „Unteres Murtal“ hat Österreich nicht nur einen vierten Biosphärenpark bekommen, sondern auch das letzte Puzzleteil für den weltweit ersten, aus fünf Staaten (Slowenien, Kroatien, Ungarn, Serbien, Österreich) bestehenden Biosphärenpark im Mur-Drau-Donau-Korridor beigetragen. Damit wurde der Grundstein sowohl zum Schutz des 700 Kilometer langen Flusskorridors mit seinen etwa eine Million Hektar umfassenden Überschwemmungsgebieten als auch für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung der Region gelegt. In einer Region, in der die Folgen der Balkankrise immer noch spürbar sind, ist dieser pentalaterale Biosphärenpark auch als Friedensprojekt zu werten. Die Arbeiten an der gemeinsamen Einreichung, die vom MAB-Nationalkomitee, dem Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus und dem WWF ko-finaziert werden, aller fünf Länder haben bereits begonnen und werden aller Voraussicht nach Ende September 2019 abgeschlossen sein.
Insgesamt wurden vom MAB-ICC 18 neue Biosphärenparks genehmigt. Dabei wurden erstmals auch Biosphärenparks in Norwegen und Eswatini ausgezeichnet.
Neu genehmigte UNESCO Biosphärenparks:
- Lubombo (Eswatini)
- Isle of Wight (Großbritannien)
- Saleh-Moyo-Tambora „SAMOTA“ (Indonesien)
- Togean Tojo Una-Una (Indonesien)
- Julische Alpen (Italien)
- Po Grande (Italien)
- Kobushi (Japan)
- Nordhordland (Norwegen)
- Unteres Murtal (Österreich)
- Roztocze (Polen)
- Elton-See (Russland)
- Vindelälven-Juhtatdahka (Schweden)
- Voxnadalen (Schweden)
- Alto Turia (Spanien)
- La Siberia (Spanien)
- Valle del Cabriel (Spanien)
- Gangwon Eco-Peace (Südkorea)
- Yeoncheon Imjin River (Südkorea)
Damit besteht das Weltbiosphärenparknetzwerk nunmehr aus 701 Biosphärenparks in 124 Ländern (darunter 21 grenzüberschreitende Biosphärenparks).